In der Welt des Dentallabors ist die Digitalisierung angekommen. Das hat Auswirkungen auf die Herstellung von Zahnersatz, die Anbindung von Bestandspraxen und auf die Kommunikation mit der Außenwelt. Die Nutzung von sozialen Medien im Mitmachweb, um Botschaften aus dem Labor zu transportieren, ist für viele Labors kein Fremdwort mehr. Die zielgerichtete Nutzung von Facebook & Co. steckt allerdings noch in den Kinderschuhen.
Facebook & Co.
Gerne wird Facebook als Synonym für soziale Medien verwendet. Klar, Facebook ist eine soziale Plattform, mit dessen Hilfe Austausch, Kommunikation, Gestaltung und sogar Zusammenarbeit in Text, Bild und Ton möglich ist. Das können aber auch Weblogs, Diskussionsforen, Wikis oder Businessplattformen in ähnlicher Art und Weise leisten. Die Frage nach der Erreichbarkeit der Zielgruppe macht deutlich, dass der Laborblick auf soziale Medien gerne auch breiter sein darf.
Zielgruppe: Zahnarzt oder Patient
Die Diskussion nach der Zielgruppe für ein Labor begegnet mir häufig. Für die Gruppe der Zahnärzte und die Gruppe der Patienten werden gute Argumente gefunden, um sich auf beide Zielgruppen zu stürzen. Doch Vorsicht, die Zielgruppenansprache ist in beiden Fällen unterschiedlich. Eine weitere Facette bekommt die Zielgruppenfrage durch die Art des (vorhandenen) Netzwerks. Wer folgt dem Labor in den sozialen Medien? In der Regel wird Facebook gerne für Freunde, Bekannte, Verwandte genutzt, die natürlich liken und teilen und damit weitere Menschen ansprechen. So weit, so gut. Damit werden sehr wahrscheinlich deutlich mehr Menschen aus der Zielgruppe der Patienten angesprochen, als aus der Zielgruppe der Zahnärzte. Selbstverständlich lässt sich das steuern, aber dem Grunde nach wird Facebook eher breit eingesetzt.
Businessplattformen: XING und LinkedIN
Sollen Zahnärzte angesprochen werden, dann ist der Newsletter auf Basis des laboreigenen Blogs für alle Bestandskunden das Mittel der Wahl, der Blick auf die Businessplattformen wie XING oder LinkedIN eröffnet für die Neukundenansprache weitere Möglichkeiten. Die Nutzung der Businessplattformen ist, im Gegensatz zu Facebook, für ein Labor eher kein Fokusthema, obwohl genau hier die Vernetzung mit der Zielgruppe zielgerichteter möglich ist. Das Verbreiten der eigenen Botschaften funktioniert dann genauso einfach über Text, Bild und/oder Ton wie im Fall von Facebook.
Posten im Netzwerk mit Frequenz
Egal, welches soziale Medium vom Dentallabor in den Mittelpunkt gerückt wird, die dauerhafte Nutzung muss gewährleistet sein. Sind die Ressourcen vorhanden, dann spricht auch nichts gegen Facebook und XING und Weblog und… Außerdem gilt: Die Botschaften aus dem Labor brauchen Empfänger, die sie liken und teilen. Das gilt für jedes soziale Medium und erfordert vom Netzwerker eine ganze Menge Eigeninitiative und Durchhaltevermögen, insbesondere in der Anfangs- und Aufbauphase. Das bedeutet auch, dass eine Auseinandersetzung mit den sozialen Medien grundsätzlich stattfinden muss und die Digitalisierung nicht nur bei Herstellung und Administration halt macht.
Die Kolumne „Digitaler Vertrieb für Dentallabore“ erscheint regelmäßig in der Zahntechnik Zeitung im Wirtschaftsteil. „Welche sozialen Medien braucht mein Labor“ wurde in der Ausgabe Dezember 2019 auf Seite 10 veröffentlicht.