Alles unter Kontrolle zu haben, ist für viele Unternehmer ein gutes Gefühl. Die Geschäfte laufen, Kunden sind zufrieden, Mitarbeiter motiviert und man selbst fühlt sich in seiner Haut so richtig wohl. Kontrollverlust dagegen ist ein inakzeptabler Zustand, der statt Glücksgefühlen Frustration, Widerstand oder gar Resignation auslöst. Vom Himmel in die Hölle und wieder zurück. Ein Lösungsvorschlag.
Unternehmerische Leistung auf dem Nullpunkt
Vereinfacht ausgedrückt liegt Kontrollverlust dann vor, wenn die Auswirkung der eigenen unternehmerischen Leistung gleich Null ist. Aktivitäten zur Neukundengewinnung verlaufen im Sande, Bestandskunden beklagen schlechte Leistungen und lösen Verträge auf und die Mitarbeiterfluktuation erreicht trotz Bindungsprogrammen neue Höchstwerte. Das eigene Führungshandeln zeigt keine Wirkung mehr. In der Folge hat der Unternehmer den Gang der Ereignisse nicht mehr im Griff.
Von Hektik und Ohnmacht
Emotional betrachtet bedeutet das die Ankunft in der Hölle, obwohl die Fehlentscheidungen auf dem Weg dahin – jede für sich betrachtet – gar nicht so tragisch sein müssen. In der Regel folgen jetzt hektische Korrekturversuche, die den Status Quo der vollen Kontrolle wieder herstellen sollen. Die so erzeugte Leistung ähnelt dabei eher wirkungsloser Blindleistung und führt zu Frustration oder gar Resignation. Ein Gefühl der Ohnmacht macht sich breit, aber Ruhe kehrt damit auch ein.
Starke Partner
Genau das ist der Tiefpunkt – aber auch der Wendepunkt, um anschließend die gemachten Fehler zu reflektieren, die Lage neu zu beurteilen, Entschlüsse zu überdenken und neu zu entscheiden. Die Akzeptanz des Höllenzustands ist ein „must“, das Eingeständnis der eigenen Hilflosigkeit ebenso. Aus eigener Erfahrung ist jetzt auch ein guter Zeitpunkt, um sich Rat und Unterstützung von außen zu sichern. Selbstreflexion ist hier sicher ein guter Ratgeber, aber mindestens eine weitere Perspektive ist im festgefahrenen Zustand auf jeden Fall ratsam. Außerdem verkürzt der Ratgeber – wenn er auch emotionalen Support gibt – die Zeitspanne, die für die Überwindung der Höllenfahrt nötig ist.
Die Bereitschaft zur Veränderung setzt quasi die Bauchlandung, das Tal der Tränen, die Hölle, voraus. Die folgende Phase in Richtung Himmel braucht einen starken Partner, um beispielsweise neue Wege in der Kundenakquise zu finden, verloren gegangene Kunden wieder zu gewinnen oder Vertrauen zu säen, um gute Mitarbeiter zu halten. Je kürzer diese Phase, je schneller die neuen Maßnahmen etabliert werden können, desto besser ist das Ergebnis. Zu langes Zögern wird in der Regel bestraft.
Der Weg zurück nach oben
Auf dem Weg der Veränderung ist nicht nur der Unternehmer (und seine starken Partner) gefragt, sondern jeder Mitarbeiter im Unternehmen. Dazu ist ein „Bild“ der gewünschten zukünftigen Situation zu zeichnen und zu kommunizieren, Führungskräfte und Multiplikatoren mit an Bord zu nehmen, die die Vision unterschreiben, bestenfalls dafür brennen und in den letzten Winkel des Unternehmens tragen. Schnelle und positive Ergebnisse sind ebenfalls ein guter Ratgeber, um den hohen Wirkungsgrad der eigenen unternehmerischen Leistung unter Beweis zu stellen. Danach folgt die Etablierung der neuen Maßnahmen durch Einüben und damit schließlich auch deren Verankerung. Herzlich willkommen zurück im Himmel!
Kurze Randnotiz: Persönliches Wachstum am Kontrollverlust ist möglich und daraus wiedergewonnene Kontrolle schmeckt besonders gut.
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